Gerechtigkeit und Management 2004th ed.(Managementforschung Vol.14) P XII, 254 S. 6 Abb. 04
内容
Nachdem das Gerechtigkeitsthema lange Zeit aus dem Managementdiskurs verschwun den war, und zwar sowohl was die Forschung als auch was die Praxis anbelangt, ist es in den letzten Jahren vehement zurückgekehrt. Jahrelang hatte man das Thema fiir nicht verhandelbar gehalten und sich mit der Meinungsvielfalt zu Gerechtigkeiten abgefunden. Je nach Standpunkt oder nach Interessenlage schien es unterschiedliche, aber eben keine universal gültige Gerechtigkeit zu geben. Entsprechend hatte auch die Betriebswirt schaftslehre jahrzehntelang intensiv diskutierte Fragen wie Lohngerechtigkeit oder Preis fairness als unlösbar zur Seite gelegt. Auch die Untemehmensethik hatte sich gescheut, Normen betrieblicher Gerechtigkeit so weit zu materialisieren, dass konkrete Gerechtig keitsurteile hätten abgegeben werden können. Seit geraumer Zeit beobachtet man einen erheblichen Wandel in diesen Einschätzungen. Weite Teile der Öffentlichkeit, Kirchen wie Medien thematisieren mit Nachdruck wieder Gerechtigkeitsfragen, fordern immer häufiger fundierte Gerechtigkeitsurteile ein oder treffen sie selbst. Auch die wissenschaftliche Diskussion widmet sich diesen Sachver halten nun wieder mit größerer Aufinerksamkeit. Für dieses neu erwachte Interesse sind viele Gründe verantwortlich: die Verwerfungen auf den Arbeitsmärkten, die exorbitante Lohnspreizung in den letzten 10 Jahren, ungewöhnlich hohe Zusatzeinkommen von Füh rungskräften durch Aktienoptionspläne, Intransparenz in den Entlohnungssystemen und der Zuordnung von Leistung und Gehalt sowie ein wieder steigendes Bedürfuis nach sozialem Ausgleich und Fairness.