Medienwechsel und Selbstreferenz : Christian Weise und die literarische Epistemologie des späten 17. Jahrhunderts (2003. 246 S. 230 mm)

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Medienwechsel und Selbstreferenz : Christian Weise und die literarische Epistemologie des späten 17. Jahrhunderts (2003. 246 S. 230 mm)

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  • 製本 Paperback:紙装版/ペーパーバック版
  • 商品コード 9783484350939

Description


(Short description)

(Text)

Analysen der Feinstruktur von Schuldramen Christian Weises (1642-1708) und Johann Sebastian Mitternachts (1613-1679) sowie der gattungs- und affekttheoretischen Poetologie von Weise und anderen offenbaren nicht nur die Krise emblematischer Argumentationsfiguren sondern auch einer auf Ähnlichkeit und Zirkularität beruhenden Semantik insgesamt. Weises scharfsinnige Strategien, die paradoxe Selbstblockade dieser Semantik zu durchbrechen und Selbstreferenz auf Differenz umzustellen, prägen sowohl Einzeltexte wie das »Trauer-Spiel Von dem Neapolitanischen Haupt-Rebellen Masaniello« (1682) als auch die textübergreifende Kohärenz seiner Trilogien aus Bibeldrama, politischem Trauerspiel und Komödie. Darüber hinaus sieht sich Weise mit einem Wechsel vom Präsenzmedium Theater zum Absenzmedium des gedruckten Buches konfrontiert, den es literarisch zu verarbeiten und theoretisch zu reflektieren gilt. Damit gewinnt im Anschluß an diskursgeschichtliche und wissenssoziologische Thesen von M. Foucault und N. Luhmann eine semiotische und zugleich medienhistorische Problemkonstellation Kontur, die nicht nur das Schultheater im letzten Drittel des 17. Jahrhunderts auszeichnet: Auf welche Weise nämlich die didaktischen Wirkungsansprüche und rhetorischen Erkenntnismittel dramatischer Literatur zwischen Klugheit und Moral neu verhandelt werden, erweist sich als spezifisch für die Phase des Übergangs vom Barock zur Aufklärung.

(Text)

Careful analysis of school dramas and poetological texts by Christian Weise (1642-1708) reveals the crisis of emblematic argumentation figures and a semantics based on similarity and circularity. At the same time, Weise's attempts to move away from self-reference to difference are confronted with a change from the theatre to the printed book. Both these phenomena open up a problematic constellation that not only left its mark on late 17th century school drama but also occasioned a thoroughgoing reconsideration of the didactic ambitions and epistemological rhetoric of dramatic literature in the period between Baroque and the Enlightenment.